05.06.2018
Lettering: Welche Schriften passen zusammen?
Viele verschiedene Faktoren machen aus, ob ein Lettering im Endergebnis schön aussieht: Die Größe der Schrift und die Platzierung der einzelnen Wörter, Farbgebung und Dekoelemente, Gliederung und Hintergrund. Heute möchten wir von ERREN uns auf die Schriftarten und ihre Kombinationen konzentrieren. Denn längst nicht alle Fonts passen problemlos zusammen.
Grundsätzliche Regeln
- Weniger ist mehr: Beschränken Sie sich auf zwei bis drei verschiedene Schriftschnitte. Alles, was darüber hinaus geht, wirkt in der Regel unruhig und geht auf Kosten der Lesbarkeit.
- Die Schriften sollten zu dem passen, was Sie schreiben möchten. Wird es eine Liebeserklärung? Dann orientieren Sie sich an verspielten Fonts. Soll es ein cooler Spruch werden? Suchen Sie sich eher minimalistische, lässige Schriftarten.
- Überlegen Sie sich, welche Schlagwörter betont werden sollen. Heben Sie diese besonders hervor – durch Größe, Farbe und/oder eine besondere Schriftart. Diese darf auch etwas schwerer lesbar sein (wie es zum Beispiel faux calligraphy oder Brushlettering häufiger der Fall ist).
- Der Großteil des Textes sollte hingegen gut und einfach lesbar sein, sonst ermüden die Augen zu schnell. Je länger ein Spruch ist, desto wichtiger ist diese Regel.
Variationen entdecken
Ein und derselbe Schriftschnitt können ganz unterschiedlich wirken, je nachdem, wie Sie ihn ausgestalten: in fett oder kursiv, ganz schmal oder mit einem dicken Filzstift gezogen, langgestreckt oder gedrungen. So brauchen Sie kein großes Portfolio verschiedener Fonts – die Variationen einiger weniger Schriften reichen häufig schon!
Klare Fronten schaffen
Die Schriften, die Sie innerhalb eines Letterings verwenden, sollten sich klar voneinander abgrenzen und nicht zu ähnlich sein – sonst wirken sie unbeholfen und unruhig. Seien Sie stattdessen mutig und probieren Sie auch Zusammensetzungen aus, die nicht direkt ins Auge fallen: Wie zum Beispiel eine kalligrafische Schrift mit einem Font im industrial look zu kombinieren!
Ihre wichtigsten Verbündeten für eine schöne Umsetzung sind gute Letteringstifte. Mit einem dicken Filzstift können Sie nur bedingt zarte Letterings gestalten und mit einem Fineliner werden keine Brushletterings gelingen. Alle haben bei der schönen Schriftkunst ihre ganz eigenen Vorlieben und nicht jeder kommt mit jedem Stift zurecht. Probieren Sie deswegen möglichst viele verschiedene aus! Stöbern Sie im Sortiment in unserem Geschäft in Willich! Hier finden Sie bestimmt die Stifte, die zu Ihnen passen.
rOtring stellt zum Beispiel mit den Tikky Graphics Fineliner mit pigmentierter, licht- und wasserfester Tinte her. Sie sind in unterschiedlichen Strichstärken verfügbar und eignen sich für schmalere Schriftschnitte wie in unseren Beispielen "Hippe Großstadt" (1.), "Zwei wie Pech" (2.), "ziehen sich an" (6.).
Dickere Filzstifte wie der "Flair Medium" von Paper Mate oder der "Fine point" von Sharpie eignen sich für etwas gröbere Schriftarten wie "im Wasser" (8.) oder "Pferde stehlen" (10.). Mit dem feineren Stift "Flair Ultra Fine" lässt sich toll die sogenannte faux calligraphy ("trifft Unschuld vom Lande", 2.) umsetzen. Für ein Brushlettering benötigen Sie einen Brush Pen, das ist ein Stift mit einer flexiblen Pinselspitze ("Gegensätze", 5.). Vergessen Sie auch nicht den klassischen Kalligrafiefüller! In unserem Beispiel "Wie ein Fisch" (7.) sehen Sie, wie Sie die Feder toll und kreativ auch für modernes Handlettering einsetzen können.
Letteringschriften ausprobieren
Soviel zur Theorie – nun geht es ans Ausprobieren! Denn nur wer viel übt, lernt seine Hand, die Stifte und die verschiedenen Fonts immer besser kennen und einzusetzen. Mit der Zeit werden Sie merken, welche Schriftschnitte Ihnen gut von der Hand gehen, welche Sie persönlich lieber mögen und auch, welche Fonts zu welchem Thema passen. Verbinden Sie die Schriftarten dann noch mit den richtigen Farben und kreativen Hintergründen, überlegen Sie sich Dekoelemente und Gliederungen, so wird aus einem simplen Spruch ein kleines Kunstwerk.